SilberfalkenLARP
  Legende des Krähenkönigs
 

 

Die Legende des Krähenkönigs








Der Bau der “Schlund-Burg“


Vor langer Zeit wurde eine Burg im Norden von Cylesia errichtet.
Direkt am Schlund der Schlucht, die Vrain mit der Küste verbindet, sollte die
Burg als Wachbau gelten, sollte die Schwarze Armee durch den Westen an Vrain
vorbei in dieses Gebiet gelangen um vom Norden in Cylesia einzufallen. Die
Schlund-Burg, so damals der Name der ersten Mauern der Burg, wurde einem Ritter
der Goldenen Sonne zugesprochen, der beim Orden aufgrund einer unerlaubten
Liebschaft in Ungnade gefallen war. Die Bauten gingen nur schwer voran, da
seltsame Unfälle mehr und mehr Unruhe unter den Menschen verbreitete. Um diese
Unfälle und die verunstalteten Toten nicht zu sehr an die Ohren der
Bürgerlichen dringen zu lassen, lie
ß der Herr der Schlund-Burg die Leichen
der zu Tode gekommenen M
änner und Frauen in den Gemäuern der Schlund-Burg und dem Boden am
Grunde der Burg einmauern. Doch das Verschwinden der Leute blieb nicht ohne
Folgen, mehr und mehr weigerten sich die Menschen am Bau der Burg
mitzuarbeiten. Dem Druck des Ordens ausgesetzt, begann so der Herr dieser
Landen die Steuern derart anzuheben, dass den Männern nichts anderes übrig
blieb als sich seinem Willen zu beugen. Auch der Orden fand in dem Bau an der
Schlund-Burg schlie
ßlich eine angemessene Bestrafung für unliebsame Personen. Schließlich war die Feste fertiggestellt, aus den wenigen Mauern war eine
stattliche Burg geworden. Doch der Ruf der Burg eilte ihr Voraus. Ein Diener
des Ritters hatte von den vielen Toten berichtet, die dort ihr Leben lassen
mussten. So war es schlie
ßlich der Orden des Blauen Eises, der
den Ger
üchten auf den Grund ging. Was die Priester fanden, fand aufgrund
der Grausamkeit gar einen Platz in den B
üchern des Ordens. So viele Knochen und Gebeine wurden in
den Gemäuern gefunden, dass man gar hätte die Burg bis auf die Grundmauern
niederbrennen müssen, um sie zu läutern. So entmachtete der Orden den Ritter
und die Ordensritter erklärten ihn des Massenmordes für schuldig. Mit einem
irren, kalten Lachen so sagt man, wäre dieser daraufhin von den Zinnen der Burg
in den endlosen Abgrund vor der Feste gesprungen. Seine letzten Worte jedoch,
würden niemals vergessen sein. Der Fluch den er über diesen Ort ausgesprochen
hatte, machte es zu einem Ort des Todes. Der Orden lie
ß die
Burg um sie zu reinigen niederbrennen. Gebete wurden gesprochen, Rituale
durchgef
ührt. Als der Ort als gereinigt galt, wurde ein neuer Baumeister
beauftragt. Diesmal wurde die neue Burg schnell und ohne Probleme errichtet.
Alles schien normal. Aber man irrte sich. 








Die "Knochengrube“


Sir Edward Davin Von Hohenkant war es, der neuer Herr der Burg
wurde. Mit seinem frisch angetrauten Weibe, Lady Eleanor von Stett bezog er die
Burg in der Hoffnung auf Frieden und Abgeschiedenheit. Lange dauerte es nicht,
da machte ihm ein anderer Lord die Burg, das Land und sein Weib streitig. Die
Burg wurde in einer Nacht überrannt. Jeder Bewohner des kleinen Dorfes zu deren
ßen, jeder Diener sowie Lord und Frau wurden ermordet.
Verrückt über den Verlust der Frau die er hatte besitzen wollen, stürzte sich
auch der eifersüchtige Lord Garett in den Schlund der Burg. Angesichts der
vielen Leichen und des Mangels des Platzes auf dem Friedhof des Dorfes, der
Gerüchte und befürchteter Panik so hei
ßt es, hätte der zuständige Orden
der die S
äuberung durchführte, die Silberwölfe, die Leichen Aller in den Schlund der Feste geworfen.


„Die Leiche von Lord Hohenkant war die letzte die fallen sollte. Er war
Lord! Er war Ritter! Ich habe sie beschworen es nicht zu tun, aber sie hörten nicht
auf mich. Warum auch? Ich war nur ein einfacher Soldat. Niemand, der etwas
zusagen hatte. WEH! Hätten sie doch nur auf mich gehört diese Narren… Als die
Leiche des Ritters in den Schlund geworden wurde, gleich einem Gewitter, stie
ß der Schlund ein Grollen hervor, dass einem das Blut in den Adern
gefrieren lie
ß. Als würde dort ein Ungeheuer hausen, laut und tief, jedoch nur
kurz. Der Boden unter unseren F
üßen erzitterte für einen Moment und ich könnte schwören bei all meinen Ahnen, hinter dem Grollen ein
irres Lachen vernommen zu haben…

Krähen stoben aus dem Abgrund, so viele, dass man sie niemals hätte zählen
können. Sie verteilten sich in alle Himmelsrichtungen, aber einige blieben
zurück, setzten sich auf Zinnen, Tor und Türme. Das Krähen der geflügelten
Dämonen schien uns den Verstand zu zerrei
ßen. Die Männer versuchten sich die Ohren zu schützen, sie
wanden sich, sie schrien vor Schmerz. Ich danke den G
öttern, die
mich unantastbar gemacht haben für jenes Leid. Keuchend spürte ich die dunklen
Wellen an meinem Glauben brechen wie Wellen am Gestein des Meeres. Die Männer
drehten durch, wurden wild wie Berserker auf dem Felde. Sie zogen ihre Waffen,
schlugen um sich… erschlugen ihre eigenen Männer. Ja, es war blanke Furcht die
mich durchfloss. Der Fluch war es, ungebrochen bis heute. Und ich floh...“






 

„Die Krähenfeste"


Jahrzehnte versuchten die Orden die Burg von dem grausamen Fluch
zu säubern. Doch egal wie oft sie den Fluch greifbar nah hatten um ihn zu
bannen, immer wieder entschwand er ihren Griffen. So kam es, dass die Orden die
Burg schon beinahe aufgegeben hatten. Obwohl verlassen, schien die Zeit der
Burg jedoch nichts anhaben zu können. Viele Jahre gingen ins Land, beinahe
schien die Burg in Vergessenheit geraten zu sein. Die Geschichten der
Knochengrube und des Todesschlunds hielten sich, doch der Ort ward vergessen.

  

Sir Solodrian von Wintershall, Silberner Ritter im Dienste des
Ordens der Silberfalken, war es schlie
ßlich, der an die Burg zurückkehrte um
den Zustand des Gem
äuers zu überprüfen. Obwohl das Land trist und leer war so hieß es, obwohl die Raben auch weiter die Herrschaft behielten, so
fand er die Burg in tadellosem Zustand vor. Von der Ferne konnten er und sein
Tross Licht in den Räumlichkeiten erkennen. Die Tore waren verschlossen, doch
als sie dagegen hämmerten, wurden sie ihnen geöffnet. Schön wie der Tag war die
junge Frau, nach Erzählungen die Schönste, die Solodirans Augen jemals erblickt
hatten. Sofort waren der Ritter, ebenso wie seine Mannen gebannt von ihrer
Schönheit, sodass sie alle Vorsicht fallen lie
ßen. Die
Fremde bat die M
änner herein, bot ihnen Unterschlupf, Speis und Trank. Die Gemäuer waren
kalt, doch die Feuer schienen die Gem
äuer zu erwärmen. Magdalena, so stellte sich die Frau vor,
war eine einfache Wanderpredigerin. Sie wollte den Seelen hier beistehen,
erklärte sie sich. Und Solodrians Herz war verloren.

 

Bereits am nächsten Tage nahm er die Fremde zu seiner Frau. Noch
in der Hochzeitsnacht lag er ihr bei… und bereits wenige Wochen später stand
fest, dass sie ein Kind erwartete. Solodrian verhandelte mit dem Orden, bat um
die Zuteilung der Feste und erhielt sie. Der Orden, skeptisch bei dem was
geschehen war, schickte Männer um das Geschehen zu beobachten.
 


Doch die Burg schien wie geläutert. Unter Solodrians Herrschaft
wurde die Burg in eine Feste umgebaut. Wehrmauern wurden verstärkt, Gräben
ausgehoben. Die Krähen schienen unter wachsamen Blick alles zu beobachten. Doch
als der Tag der Geburt gekommen war, brach ein Gewitter über der Feste herein.
Blitze zuckten und Regen ergoss sich auf das Land, das düster war wie in der
tiefsten Nacht. Schreie hallten durch die Hallen, und vor den Fenstern schrien
die Krähen. Als der Schrei eines Kindes die Feste durchdrang, fröstelte es der
Amme, als sie den Sohn des Ritters in die Arme der Mutter legte.

 

Das Kind wurde älter, und umso älter der Junge wurde, umso
unruhiger wurde Solodrian. Sein Sohn war talentiert in Kampf und Magie… doch
wurden grausame Gerüchte lauter und lauter. Man hätte ihn sprechen gehört,
behaupteten die Bediensteten. Er füttere ständig die Krähen, sagten andere.

 

 Als Solodrian dem nachging,
fand er seinen Sohn am Abgrund- sprechend und murmelnd, wie die Diener gesagt
hatten. Seine Frau sa
ß auf der steinernen Bank und stickte. Verzweifelt riss er
sie hoch. Doch als er sie zur Rede stellte, lachte sie ihren Gemahl aus.
Leichtgl
äubig sei er gewesen, zu täuschen nicht einen Moment schwer und ihrem Zauber sofort
ausgeliefert. Schwach sei sein Glaube, wertlos und an diesem Ort nie vorhanden
gewesen. Nicht mehr hätte sie jemals getan, als dem Fluch einen neuen Herrn zu
geben, einen Gebieter über das Verderben an diesem Ort.  Aus Zorn und Wut packte Solodrian seine Frau
und stie
ß sie über den Rand der Schlucht. Ihr Schrei war noch nicht einmal
verhallt als er sich dem Kind zuwandte… sein Sohn schrie und weinte, doch
Solodrian zeigte keine Gnade. Er warf auch sein einziges Kind in den dunklen
Schlund… und besiegelte sein eigenes Schicksal.

 

Kälte umschlag sein Herz, Dunkelheit zerfraß seinen
Geist. Weinend und lachend zugleich, sp
ürte er wie der Fluch der Hexe seinen Tribut forderte. Sein
blondes Haar ward schwarz wie das Gefieder der Raben. Seine Augen, wurden
undurchdringlich wie die Nacht. Man sagt, sein Herz, getäuscht und gebrochen
starb an jenem Tag.

 
 
Und Solodrian verstand, just in diesem Moment… ER war der neue
Herr des Verderbens an diesem Ort.

Und so ward der Krähenkönig geboren - der Herr der Krähenfeste.
 
 


 

 
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